Oktober, 2017
Event Details
Italien/Frankreich 1960 122 Min. sw. Digital HD. I/e Regie: Michelangelo Antonioni Buch: Michelangelo Antonioni, Ennio Flaiano, Tonino Guerra Kamera: Gianni di Venanzo Schnitt: Eraldo da Roma Musik: Giorgio Gaslini Mit: Jeanne Moreau, Marcello Mastroianni, Monica Vitti, Bernhard
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Event Details
Italien/Frankreich 1960
122 Min. sw. Digital HD. I/e
Regie: Michelangelo Antonioni
Buch: Michelangelo Antonioni, Ennio Flaiano, Tonino Guerra
Kamera: Gianni di Venanzo
Schnitt: Eraldo da Roma
Musik: Giorgio Gaslini
Mit: Jeanne Moreau, Marcello Mastroianni, Monica Vitti, Bernhard Wicki, Rosy Mazzacurati
«24 Stunden im Leben eines Schriftstellers und seiner verzweifelten Frau. Sie besuchen einen sterbenden Freund, schlendern durch die Stadt, besuchen einen Nachtclub und gehen auf die Party eines Millionärs. Antonioni setzt individuelle Lebensangst und gegenseitige Entfremdung vor den kalten architektonischen Hintergrund Mailands. Wie alle anderen Schlafwandler dieser Nacht ist das Paar in seiner Krise unfähig, Blickkontakt zu halten, körperliche Intimität zu erleben oder bei dem Versuch zu kommunizieren mehr als solipsistische Monologe hervorzubringen.»
Viennale 1993
«Wer das Lebensgefühl der 1960er-Jahre vor Augen geführt haben will, das zur Philosophie des Existenzialismus gehörte, muss sich Antonioni La notteanschauen. Wie da eine Party unter den oberen Zehntausend gefeiert oder vielmehr nicht gefeiert wird, das ist geradezu eine Allegorie der Enttäuschung. Es ist keine wilde, aufbegehrende Enttäuschung, sondern eine kalte Enttäuschung. Jeanne Moreau spielt die Frau, die sich aus ihrer Ehe Schritt um Schritt zurückgezogen hat und auch durch einen Leidenschaftsausbruch ihres Mannes nicht wiederzugewinnen ist. Sie ist in jene unheimliche Freiheit hinausgetreten, in der jede Wahl möglich, also sinnlos ist. Das Leben mit seinen vitalen, unhinterfragbaren Impulsen ist ihr abhanden gekommen. (…) Mastroianni mit seiner Naivität, mit seiner Wärme und dümmlichen Resthoffnung und Moreau mit ihrer vollendeten Desillusionierung – das sind die beiden Prototypen des modernen Menschen, wie ihn Antonioni sieht.»
Jens Jessen, Die Zeit, 2005
Time
(Donnerstag) 20:15